Aufbau Der Spielplan wird in die Mitte des Tisches gelegt. Seitlich daran legt man dann die sechs Ständekarten an. Jeder Spieler nimmt sich seine Bevölkerungssteine einer Farbe und legt sie vor sich auf den Tisch. Dann werden die Rattenplättchen mit dem lila Rahmen verdeckt gemischt und jeweils eines auf die Regionen verteilt. Spielt man zu zweit, so sind nur die hellen Regionen im Spiel, zu dritt auch die leicht abgedunkelten und zu viert alle. Übrige lila Rattenplättchen mischt man am Ende in die normalen Rattenplättchen mit ein, die man ebenfalls verdeckt und gut gemischt auf den Spieltisch legt. Davon entfernt man bei zwei Spielern 12 Plättchen und bei drei Spielern 6 Plättchen, die dann aus dem Spiel kommen. Die Pestfigur kommt auf ein beliebiges Feld auf dem Spielplan und dann beginnt der jüngste Spieler mit dem Einsetzen der Bevölkerung. Dabei nimmt man zwei Bevölkerungssteine und legt diese auf eine beliebige Region. Dann ist der nächste Spieler im Uhrzeigersinn an der Reihe und macht dasselbe. Wenn alle Spieler einmal dran waren, beginnt der Spieler der eben seine beiden Steine als letzter gelegt hat und legt noch einmal zwei Steine auf eine Region. Der jüngste Spieler ist also der letzte, der seine zweiten beiden Steine einsetzt und dann geht es los.
Spielablauf Der Zug eines Spielers besteht aus drei Phasen. Erst wenn alle drei Phasen erledigt sind, kommt der nächste Spieler an die Reihe.
Phase A = Neue Ständekarte nehmen (optional) Als erstes darf man sich also eine Ständekarte nehmen. Das kann eine Karte sein, die noch neben dem Spielplan liegt, oder auch eine, die ein anderer Spieler hat. Man darf auch mehrere Ständekarten besitzen und alle Vorteile dieser Karten in seinem Zug nutzen. Es gibt folgende Ständekarten:
König Darf einen Bevölkerungsstein einer rattenfreien Region auf die Burg setzen.
Ritter Darf die Pestfigur zwei Felder bewegen und zwei neutrale Bevölkerungssteine ins Spiel bringen.
Bauer Darf einen Bevölkerungsstein mehr ins Spiel bringen, als die Region Rattenplättchen hat.
Mönch Darf ein Rattenplättchen in ein angrenzendes Gebiet verschieben
Kaufmann Darf bis zu drei Bevölkerungssteine in ein angrenzendes Gebiet verschieben
Hexe Darf zwei Rattenplättchen anschauen und dann vertauschen.
Ständekarten bleiben so lange bei einem Spieler, bis ein anderer Spieler sie einem wieder wegnimmt.
Phase B = Bevölkerungssteine einsetzen Nun darf man in eine beliebige Region, in der sich Rattenplättchen befinden, eigene Bevölkerungssteine einsetzen. Die Menge der Steine, die man einsetzen darf, richtet sich nach den Rattenplättchen in der Region. Ein Rattenplättchen = 1 Bevölkerungswürfel. Da es nie mehr als drei Rattenplättchen in einem Gebiet geben darf, ist die Höchstzahl an Bevölkerungssteinen drei (vier mit dem Bauern).
Phase C = Bewegen der Pestfigur Als nächstes muss man die Pestfigur in ein angrenzendes Feld bewegen (außer man hat den Ritter). Dort wo die Pestfigur zum Stehen kommt, wird die Pest ausbrechen. Dazu führt man dann folgende zwei Schritte aus:
1. Pest ausbreiten Die Pest breitet sich nur aus, wenn in der Region mindestens ein Rattenplättchen liegt, ansonsten passiert nichts. Liegt ein Rattenplättchen in der Region, so legt der Spieler am Zug ein neues Rattenplättchen in ein angrenzendes Gebiet. Liegen zwei oder drei Rattenplättchen in der Region, so darf der Spieler sogar zwei Rattenplättchen in angrenzende Regionen, auch der gleichen, verteilen.
2. Die Pest wütet Nun werden die Rattenplättchen in der Region, auf der die Pestfigur steht, nacheinander aufgedeckt und abgehandelt. Man deckt also das erste Rattenplättchen auf und schaut, was dort steht.
An oberster Stelle steht immer eine Zahl mit einem + dahinter. Das bedeutet, dieses Rattenplättchen wird nur aktiv, wenn gleich viele oder mehr Bevölkerungssteine in der Region stehen wie dort angegeben.
Sind in der Region also zum Beispiel zwei Bevölkerungssteine (alle Spielersteine werden zusammengezählt) und es steht +5 auf dem Rattenplättchen, so wird es nicht aktiviert und kommt einfach aus dem Spiel. Wenn es so viele, oder auch mehr Bevölkerungssteine in der Region gibt, wie auf dem Rattenplättchen angegeben, so hat dies folgende Auswirkungen:
1. Als erstes schaut man, ob ein A oder M auf dem Plättchen steht. Ein A bedeutet, das alle Spieler in der Region einen Bevölkerungsstein verlieren und zurücknehmen müssen. Ein M bedeutet, dass der Spieler mit der Mehrheit an Bevölkerungssteinen einen Stein vom Spielbrett nehmen muss. Gibt es mehrere Spieler, die die Mehrheit haben, so müssen alle an der Mehrheit beteiligten Spieler einen Bevölkerungsstein vom Spielplan nehmen.
2. Jetzt kommen die Symbole ins Spiel. Jedes Symbol ist einer Ständekarte zugewiesen. Hat ein Spieler diese Ständekarte im Moment vor sich liegen, so muss er ebenfalls pro Symbol einen Bevölkerungsstein aus der Region entfernen. Gibt es keine Bevölkerungssteine, aber noch verdeckte Rattenplättchen, so bleiben diese auf der Region liegen.
Nächster Spieler Jetzt ist einfach der nächste Spieler im Uhrzeigersinn an der Reihe.
Spielende Das Spiel endet, sobald alle Rattenplättchen auf dem Spielplan eingesetzt wurden, oder ein Spieler seinen letzten Bevölkerungsstein auf dem Spielplan eingesetzt hat. Dann kommt noch eine letzte Runde in der alle Spieler, bis auf den, der das Spielende ausgelöst hat, noch einmal die Sonderfähigkeiten ihrer Ständekarten nutzen dürfen. Allerdings geht diese Runde entgegen dem Uhrzeigersinn. Dann wütet noch einmal die Pest in allen Regionen, in denen noch Rattenplättchen liegen. Erst wenn keine Rattenplättchen mehr auf dem Spielplan liegen, ist das Spiel vorbei und der Spieler, der jetzt noch die meisten Bevölkerungssteine in der Burg und auf dem Spielplan hat, gewinnt das Spiel.
Kleines Fazit Rattus ist ein Brettspiel zu einem düsteren Thema, aber dafür ist es sehr gut umgesetzt. Man muss hier sehr taktisch planen und auch die Ständekarten gut einsetzen, um der Sieger zu sein. Die Anleitung ist gut geschrieben und ich habe in dieser neuen Ausgabe keine gravierenden Fehler gefunden. Alles ist gut erklärt und es bleiben keine Fragen offen. Auch die Illustrationen sind nett gezeichnet. Mit zwei Spielern fanden wir das Spiel noch nicht so spannend, vor allem wenn sich die Spieler nicht aktiv ärgern. Ab drei Spielern kann man sich nicht mehr aus dem Weg gehen und dann klappt das auch alles besser.
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