Aufbau Der Spielplan wird in die Mitte des Tisches gelegt. Dann nimmt sich ein Spieler die Sherlock-Rollenkarte und die drei hellen Figuren zu sich. Der andere Spieler nimmt sich die Moriarty-Rollenkarte und die drei dunklen Figuren. Die Einflussmarker werden für alle gut erreichbar auf den Tisch gelegt und jeder Spieler nimmt sich schon einmal sechs Einflussmarker. Die Personenkarten werden gut gemischt und dann verdeckt auf das Feld links unten auf dem Spielplan gelegt. Dann werden die beiden obersten Karten genommen und offen neben den Stapel auf die Felder "Tag 1" gelegt. Die Hinweiskarten werden ebenfalls gut gemischt und als verdeckter Stapel über den Spielplan gelegt. Davon werden dann vier Karten offen neben dem Stapel ausgelegt. Dann kann das Spiel beginnen.
Spielablauf Das Spiel läuft über sieben Runden = Tage und gliedert sich pro Tag immer in drei Phasen.
1. Ein neuer Tag bricht an In dieser Phase kommt, außer in der ersten Runde, eine neue Person nach London. Man deckt also die nächste Personenkarte auf und legt sie auf den nächsten, freien Tag. Dann stellt jeder Spieler wieder seine Figuren aufrecht hin, aber immer auf der Karte, auf der man sie eingesetzt hat! Auch diese Aktion entfällt in der ersten Runde, da jeder Spieler hier noch seine Figuren vor sich stehen hat.
2. Die Ermittlungen laufen Der Sherlock-Spieler beginnt und setzt jetzt eine seiner Spielfiguren auf eine beliebige Aktionskarte. Drei Personen mit Aktionen sind dabei schon fest auf dem Spielplan aufgedruckt, die anderen kommen in Phase 1 ständig dazu. Man darf immer nur eine eigene Spielfigur auf einer Aktionskarte haben, aber jeder Spieler darf eine Spielfigur pro Aktionskarte einsetzen. Die Aktionen der Personen schauen wir uns gleich noch genauer an, denn diese sind das Kernelement des Spiels. Hat man die Aktion ausgeführt, ist der Moriarty-Spieler an der Reihe eine seiner Spielfiguren einzusetzen, usw. Dabei ist es wichtig, dass man nicht einfach mit seiner Spielfigur stehen bleiben darf, um eine Aktion noch einmal zu nutzen. Man muss sich immer erst mit einer Spielfigur bewegen. So geht es immer hin und her, bis jeder Spieler seine drei Spielfiguren platziert hat und jeweils drei Aktionen ausgeführt hat.
3. Der Tag neigt sich dem Ende Jetzt muss man schauen, ob auf einer Personenkarte beide Spielfiguren liegen. Ist dies der Fall, so muss man diese Personenkarte umdrehen und sie ist für den nächsten Tag gesperrt. Gibt es jetzt Personenkarten, die auf der Rückseite liegen, so darf man diese wieder umdrehen und sie für den nächsten Tag verfügbar machen. Die drei aufgedruckten Personen kann man natürlich nicht umdrehen, sie sind immer verfügbar.
Die Personenkarten Auf jeder dieser Personenkarten findet man eine andere Aktion. Diese sind folgende:
- Dr. Watson = Einen Einflussmarker abgeben und einen offenen Hinweis nehmen - Mrs. Hudson = Drei Einflussmarker aus dem Vorrat nehmen - Inspektor Lestrade = Für drei Einflussmarker zwei Hinweiskarten nehmen - Irene Adler = Einflussmarker entsprechend dem aktuellen Tag abgeben, um einen offenen Hinweis beim Gegner zu klauen - Inspektor Gregson = Für jeweils zwei Einflussmarker einen Hinweis nehmen - Langdale Pike = Bis zu drei Hinweise vom Stapel nehmen und einen davon behalten - Billy der Page = Eine Hinweiskarte aus der eigenen Auslage ablegen und so viele Einflussmarker bekommen, wie auf der Karte steht. - Porky = Einen Hinweis aus der offenen Auslage abwerfen und eine neue Karte ziehen. Eine Karte für zwei Einflussmarker kaufen. - von Kramm = Einen Hinweis nehmen, der Gegner darf einen Hinweis ziehen und verdeckt zu sich legen - Toby = So viele Einflussmarker nehmen, wie man unterschiedliche Hinweise hat - Violet Hunter = Für zwei Einflussmarker den obersten Hinweis vom Ablagestapel nehmen - Wiggins = Fünf Einflussmarker nehmen - Madame Ziba = Drei Hinweise nehmen, einen verdeckt behalten, der Gegner einen offen behalten, den letzten wieder unter den Stapel
Durch diese Karten kommt man also an Hinweise oder Einflussmarker. Doch was macht man mit den Hinweisen?
Die Hinweiskarten Auf jeder Hinweiskarte ist eine Zahl aufgedruckt, die angibt, wie oft es diesen Hinweis im Spiel gibt. Je kleiner die Zahl, desto weniger Punkte ist so ein Kartenset wert. Jeder Spieler darf jedes Kartenset sammeln, Punkte bekommt am Ende aber nur der Spieler, der die Mehrheit hat. Herrscht bei einem Hinweisset Gleichstand, so bekommt niemand die Punkte. Pro Hinweisset darf ein Joker benutzt werden, um die Menge an Karten im Set zu erhöhen. Man darf einen Joker auch alleine ablegen und später eine Hinweiskarte darauf, dann zählt er ab diesem Zeitpunkt zu diesem Set. Eine besondere Art von Hinweis ist das Kartenfragment. Hier muss man viele sammeln, um Punkte zu bekommen. Hat man nur eines gesammelt, so gibt es sogar Minuspunkte. Wurden Hinweise von der offenen Auslage genommen, wird diese wieder auf vier Karten aufgefüllt, bevor der andere Spieler wieder an der Reihe ist.
Verdeckte und offene Hinweise Normalerweise sammelt man Hinweiskarten offen vor sich. Dabei fächert man gleiche Hinweise übereinander, so dass jeder Spieler sehen kann, wieviele der andere Spieler hat. Es gibt aber auch durch bestimmte Aktionen die Möglichkeit, verdeckte Hinweiskarten zu erhalten. Diese können nicht mehr geklaut werden und der Gegner weiß nicht, was der andere dort alles für Karten sammelt. Die verdeckten Karten werden erst am Spielende aufgedeckt und zu den jeweiligen Sets dazugelegt.
Spielende Das Spiel endet nach dem siebten Tag. Jetzt werden die verdeckten Hinweise offen zu den anderen Hinweisen gelegt. Nun gibt es Punkte nach folgender Rechnung:
Hat ein Spieler alleine eine Hinweisart gesammelt, so bekommt er die Punkte, die auf der Karte stehen. Hat er sogar alle Hinweiskarten einer Art gesammelt, so bekommt er zusätzlich drei Punkte als Bonus. Hat auch der Gegner diese Art Hinweis gesammelt und es herrscht Gleichstand, bekommt niemand Punkte. Hat ein Spieler die Mehrheit, so zieht man von den Punkten auf der Karte die Menge an Karten ab, die der Gegner gesammelt hat. Der Rest sind dann die Punkte, die man für dieses Set bekommt. So geht man jetzt Set für Set, von dem kleinsten bis zum höchsten Set, durch.
Dann gibt es noch Punkte für die Kartenfragmente. Hat man nur eine Karte davon gesammelt, so gibt es einen Minuspunkt. Hat man zwei Karten, gibt es einen Punkt, drei Karten sind drei Punkte wert, vier Karten sechs Punkte und fünf Karten zehn Punkte.
Joker, die man bis zum Spielende nicht zugewiesen hat oder zuweisen konnte, da jedes Set schon einen Joker hat, sind einen bzw. drei Minuspunkte wert.
Der Spieler mit den meisten Punkten hat das Spiel gewonnen.
Varianten Hat man ein paar Runden mit den normalen Regeln gespielt, kann man noch zwei Varianten ins Spiel bringen. Zum einen gibt es eine Variante, bei der man sich Hinweise reservieren und später abrufen kann. Zum anderen kann man die beiden Mycroft-Karten mit in die Personenkarten mischen. Wird eine der beiden Karten aufgedeckt, wird deren Aktion sofort ausgeführt, bevor eine anderen Personenkarte gezogen wird. Da ist zum einen die Razzia, in der die Spieler eine Hinweiskarte abgeben müssen oder die Gala, durch die man eine Aktion weniger hat.
Kleines Fazit Holmes ist eigentlich nur ein simples Kartensammelspiel, wie man es schon kennt. Das macht es aber nicht zu einem schlechten Spiel, sondern bietet einfach einen netten Hintergrund. Durch die zufällig auftauchenden Personen, von denen zwei immer nicht ins Spiel kommen, ist auch ein bisschen Abwechslung gegeben. Ansonsten sammeln die Spieler Hinweiskarten und haben wenig Einfluss auf die Aktionen des Gegners. Man kann ihm zwar Karten wegschnappen, aber das war es dann auch schon. Spannend bleiben da die verdeckten Hinweise, mit denen man am Spielende sogar die ganze Partie noch einmal drehen kann. Durch die zusätzlichen Mycroft-Karten kommt noch ein bisschen mehr Zufall ins Spiel. Die Illustrationen sind sehr schön und passend. Auch die Anleitung ist gut geschrieben. Man muss nur die Aktionen einiger Personen am Anfang öfter nachschlagen. Uns hat Holmes gut gefallen, wobei man aus dem Thema mehr herausholen könnte. Ich warte immer noch auf eine Neuauflage des "Spiel des Jahres" von 1985. Die Rechte hat der Verlag doch noch, oder ;)
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