Aufbau Die Brieftasche wird als erstes mit den Punktechips befüllt. Diese steckt man alle in das Münzfach und macht es zu, nachdem sich jeder Spieler noch eine Münze mit einer 1 darauf genommen hat. Dann werden die anderen Karten vorbereitet. Am besten spielt man genau mit den Karten, die der Spieleranzahl entsprechen. Dazu ist auf jeder Karte eine Markierung aufgedruckt. Spielt man also mit zwei Spielern, räumt man alle anderen Karten mit 3, 4, 5, 6 und 7 aus dem Spiel, usw. Bei den Karten gibt es fünf besondere Ausweiskarten. Diese steckt man in das vordere Fach des Geldbeutels. Die restlichen Spielkarten mischt man durch und steckt sie in das hintere Fach. Die Spezialkarten werden auch gemischt und jeder Spieler bekommt davon zwei Stück und legt sie verdeckt vor sich ab. Selbst darf man diese Karten natürlich jederzeit anschauen. Die sechs Sanduhrkarten werden einfach nebeneinander auf den Tisch gelegt. Dann nimmt man noch so viele verdeckte Startspielermünzen wie es Spieler sind und jeder nimmt sich eine davon. Wer die höchste Münze hat, wird der Startspieler und schon geht es los.
Spielablauf Das Spiel geht über drei Runden und jede Runde dauert sechs Durchgänge der Spieler. Das Ziel der Spieler ist es mindestens einen Ausweis zu erlangen und die darauf angegebenen Umstände so knapp wie möglich zu erreichen, aber nicht zu überziehen. So gibt es Ausweise bei denen man nur eine bestimmte Menge Geld in einer bestimmten Anzahl Währungen haben darf. Oder man muss ein Schmuckstück dabei haben oder auch als Geheimagent zwei Ausweise besitzen, usw. Es gibt insgesamt fünf Personen mit unterschiedlichen Vorgaben. Wenn ein Spieler am Zug ist, hat er die Möglichkeit, aus verschiedenen Aktionen eine zu wählen:
a) Eine Karte aus dem hinteren Fach ziehen Dort können Geldscheine in verschiedener Höhe und verschiedenen Währungen gefunden werden, aber auch Ausweise und Schmuck.
b) Eine Karte aus der Hand wieder in die Brieftasche stecken Damit kann man überzählige Ausweise oder Geld auch wieder loswerden. Einfach irgendwo in den Stapel im hinteren Fach stecken.
c) Einen Ausweis kaufen Für 300 Geld kann man sich auch direkt einen Ausweis kaufen. Das Geld kann man in Scheinen oder auch Schmuck bezahlen. Man darf sich dann einen der fünf Ausweise aus dem vorderen Fach aussuchen und nehmen. Die restlichen steckt man wieder zurück.
d) Eine Sanduhrkarte umdrehen Hat man sein Ziel schon erreicht und möchte die anderen Spieler zur Eile drängen, so kann man auch einfach eine der sechs Sanduhrkarten umdrehen.
Spezialkarten Diese beiden Karten bekommt man nur am Anfang jeder Runde. Sie können Vorteile wie zum Beispiel einen Doppelzug oder auch das Weitergeben von Karten an einen anderen Spieler enthalten. Insgesamt gibt es 15 verschiedene Spezialkarten mit unterschiedlichen Aktionen, die man einmal nutzen darf.
Durchgang Sobald jeder Spieler eine Aktion gemacht hat, ist ein Durchgang beendet und es wird eine Sanduhrkarte umgedreht.
Rundenende Sobald die letzte Sanduhrkarte umgedreht wurde, ist die Runde vorbei und die Spieler müssen sich der Polizei offenbaren. Dabei gibt es jetzt zwei mögliche Szenarien. Entweder, der Spieler hat es geschafft, die Vorgaben auf seinem Ausweis nicht zu sprengen, dann ist er unschuldig und kommt in die Wertung. Hat er aber auch nur eine der Vorgaben nicht eingehalten, so ist er schuldig und kommt nicht in die Wertung und muss stattdessen einen Punktechip seiner Wahl abgeben.
Wertung Alle Spieler, die unschuldig sind, bekommen jetzt eine Belohnung. Dazu gibt es in der Anleitung eine Tabelle. Darauf sieht man, wieviele Punktechips man in einem Spiel mit der aktuellen Spieleranzahl bekommt. Bei einem Spiel zu zweit bekommt nur der Spieler, der am nächsten an seinen erlaubten Werten dran ist, einen Punktechip. Bei drei Spielern der erste Spieler zwei Chips und der zweite noch einen, usw. Die Chips werden einfach blind aus dem Münzfach gezogen.
Neue Runde Nach der Wertung wird eine neue Runde aufgebaut. Dazu bekommen die Spieler wieder neue Karten wie beim Spielaufbau. Die Sanduhrkarten kommen wieder nebeneinander auf den Tisch und die nächste Runde wird gespielt. Lediglich die Punktechips dürfen die Spieler natürlich behalten.
Spielende Nach der dritten Runde ist das Spiel dann vorbei und der Spieler mit den meisten Punktechips gewinnt das Spiel.
Kleines Fazit Die Brieftasche des Paten ist ein interessantes Spiel für größere Gruppen. Zu zweit fanden wir es jetzt nicht so spannend, aber mit mehr Spielern wird es lustig. Ständig versucht man genug Geld, aber eben auch nicht zuviel Geld zu sammeln. Auch die vier verschiedenen Währungen machen es nicht leichter, denn die meisten dürfen nur zwei Währungen haben. Durch die Spezialkarten kommt dann auch etwas Interaktion zwischen den Spielern zum Tragen. So zieht man nicht nur stur vor sich hin Karten, was das Spiel erheblich aufwertet. Das Spielmaterial ist sehr gut, auch wenn der Geldbeutel am Anfang übel stinkt. Nach einer Nacht auf dem Balkon war es aber dann erträglich. Die Anleitung ist gut geschrieben und auch die Illustrationen sind schön geworden. Insgesamt ein nettes Kartenspiel mit einer interessanten Mechanik.
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