Aufbau Der Spielplan kommt in die Mitte des Tisches. Dann nimmt sich jeder Spieler eine Spielfigur, einen Punktestein und eine Kurzübersicht. Die Spielfiguren kommen nach Eisleben, dem Geburtsort von Luther. Die Punktesteine kommen auf das 0/95 Feld auf dem Spielplan. Jeder Spieler nimmt sich dann von den Proviantkarten je eine mit dem Wert 1 und 2 auf die Hand. Die restlichen Proviantkarten kommen auf das entsprechende Feld auf dem Spielplan. Dann wird das Gemälde von Luther mit den Abdeckplättchen, die Wortseite nach oben, zugedeckt. Die 20 "Cranach malt"-Plättchen werden verdeckt gemischt und als Stapel auf das entsprechende Feld gelegt. Die obersten 5 dieser Plättchen werden dann aufgedeckt und die entsprechenden Abdeckplättchen wieder vom Gemälde genommen. Beides kommt in die Spielschachtel zurück. Die Spielkarten werden gemischt und in zwei etwa gleichgroße Stapel aufgeteilt. Dann werden die beiden Stapel verdeckt auf die beiden Felder Brot und Käse oben auf dem Spielplan gelegt. Auch die Porträt-Plättchen werden verdeckt gemischt. Von ihnen wird dann auf jeden Ort ein Plättchen gelegt und diese dann auf die offene Seite gedreht. Die restlichen Porträt-Plättchen kommen als Nachziehstapel neben den Spielplan. Die vier Wegeringe legt man auch neben den Spielplan, diese werden nur benötigt, wenn eine der Karten darauf hinweist. Der jüngste Spieler wird Startspieler und bekommt die Lutherrose. Los geht´s.
Spielablauf Das Spiel geht über mehrere Runden, die immer wie folgt ablaufen.
a) Proviantkarten-Sets für die Spieler auslegen b) Der Reihe nach ein Set Proviantkarten nehmen c) Aktionen ausführen d) "Cranach malt" Aktion ausführen
Wenn alle Spieler ihre Aktionen c) ausgeführt haben, wird das Gemälde von Martin Luther mit der Aktion d) um ein Teil weiter aufgedeckt. Wenn alle Teile des Gemäldes aufgedeckt wurden, wird noch genau eine ganze Runde gespielt und dann ist das Spiel zu Ende. Schauen wir uns die einzelnen Phasen einer Runde genauer an.
a) Proviantkarten-Sets für die Spieler auslegen Der Startspieler legt pro Mitspieler ein Pärchen, also zwei Proviantkarten verdeckt auf den Tisch. Dann wird noch ein Pärchen zusätzlich auf den Tisch gelegt, also eines mehr als Spieler teilnehmen.
b) Der Reihe nach ein Set Proviantkarten nehmen Der Startspieler nimmt sich jetzt als Erster eines der Pärchen. Ist in dem Set eine Karte mit Krug-Rückseite, so passiert nichts weiter. Für jede Proviantkarte mit Käse- oder Brot-Rückseite muss der Spieler allerdings eine Karte vom jeweiligen Kartenstapel nehmen.
Sind es Karten mit blauem oder grünem Hintergrund, so nimmt er sie auf die Hand und schaut sie sich an. Sind es eine oder zwei Karten mit rotem Hintergrund, so schaut er sich diese Karten nicht an, sondern legt sie einfach verdeckt vor sich auf den Tisch.
Jetzt nimmt sich im Uhrzeigersinn auch jeder andere Spieler ein Pärchen mit Proviantkarten und verfährt, je nach Kartenrückseite, wie oben beschrieben. Am Schluss bleibt ein Pärchen übrig, das dann aber für die nächste Runde liegen bleibt.
c) Aktionen ausführen Jetzt kommt wieder der Startspieler an die Reihe und führt seine kompletten Aktionen aus, bevor der nächste Spieler an die Reihe kommt.
1. Rote Karten aufdecken und ausführen Als erstes dreht der Spieler seine roten Karten um und führt deren Aktionen aus. Hat er keine roten Karten, so kann er sich direkt auf die anderen Aktionen stürzen. Auf den roten Karten können gute wie schlechte Sachen für die Spieler sein. Zum Beispiel Proviantkarten bekommen oder abgeben, eine kostenlose Reise zwischen zwei Orten, usw.
2. Aktionen in beliebiger Reihenfolge ausführen
a) Reisen Zwischen den Orten auf dem Spielplan steht immer eine Zahl. Dies sind die Tage, die man braucht, um von einem Ort zum anderen zu reisen. Diese Kosten muss man mit seinen Proviantkarten bezahlen, auf denen auch immer ein Wert steht. Man muss aber nicht reisen, wenn man nicht möchte und es dürfen beliebig viele Spieler an einem Ort sein. Reisen hat allerdings einige Vorteile für den Spieler, so dass man fast jede Runde reist.
- Man bekommt die Hälfte der Reisekosten als Erfahrungspunkte gutgeschrieben. - Liegt ein Porträt-Plättchen am Zielort, so darf man dieses an sich nehmen.
Aber auch fürs Reisen gibt es noch ein paar Regeln: - Überzahlt man eine Reise, bekommt man weder mehr Erfahrung, noch eine Rückerstattung. - Man darf höchstens um drei Orte weiterreisen, nicht mehr. - Man kann aber auch im Kreis reisen, wenn man das möchte. - Man darf auch einen längeren Weg nehmen, der zwar mehr Proviant kostet, aber auch mehr Erfahrung bringt. - Wenn man sich nicht bewegt, bekommt man auch nicht das Porträt-Plättchen von dem Ort, auf dem man steht. - Wurde das letzte Porträt-Plättchen aus einem Farbbereich (rot, orange, grün) genommen, so werden wieder vier neue ausgelegt.
b) Luther-Gemälde erweitern (blaue Karten) Man darf in seinem Zug genau eine blaue Karte ausspielen. Auf diesen Karten steht jeweils ein Wort, das man auch auf den Plättchen, die auf dem Gemälde liegen, finden kann. Allerdings werden vom Gemälde auch Plättchen in der "Cranach malt"-Phase entfernt, so dass es blaue Karten gibt, dessen Wort schon vom Gemälde verschwunden ist. Spielt man aber eine blaue Karte aus, deren Wort auch noch auf einem Plättchen steht, so gibt es Erfahrungspunkte. Für das Plättchen das man entfernt, gibt es zwei Punkte. Für jedes freie Feld, das senkrecht oder waagerecht an das entfernte Plättchen angrenzt, gibt es nochmal einen Punkt. Plättchen und Karte kommen dann zurück in die Schachtel.
c) Vorteilskarte spielen (grüne Karten) Auch von den Vorteilskarten darf der Spieler pro Zug nur eine Karte ausspielen. Die Vorteile reichen von kostenlosen Reisen über Zusatzpunkte, wenn man sich an einem bestimmten Ort befindet und einiges mehr.
d) Karten abwerfen Wenn man eine blaue Karte hat, deren Plättchen auf dem Gemälde schon weg ist, so kann man die Karte auch abwerfen und sich stattdessen eine Proviantkarte nehmen. Auch grüne Karten kann man ungenutzt abwerfen, wenn man das möchte, um eine zusätzliche Proviantkarte zu bekommen.
d) "Cranach malt" Aktion ausführen Haben alle Spieler im Uhrzeigersinn ihre Aktionen ausgeführt, ist die Runde fast zu Ende. Man deckt jetzt nur noch das oberste "Cranach malt"-Plättchen auf und entfernt das entsprechende Plättchen vom Gemälde. Ist dieses Plättchen, aufgrund einer blauen Karte, schon weg, so nimmt man das nächste "Cranach malt"-Plättchen, bis man eines hat, das man entfernen kann.
Neue Runde Jetzt gibt der Startspieler die Lutherrose an den im Uhrzeigersinn nächsten Spieler weiter und die nächste Runde wird gespielt.
Spielende Wenn das gesamte Luther-Gemälde aufgedeckt wurde, wird noch eine ganze weitere Runde gespielt. Dann kommt die Schlusswertung und die Spieler bekommen noch Punkte für ihre gesammelten Porträt-Plättchen. Dazu bildet man Sets aus unterschiedlichen Porträt-Plättchen und wertet jedes einzelne davon wie folgt:
1 einzelnes Porträt = 1 Punkt 2 unterschiedliche Porträts = 3 Punkte 3 unterschiedliche Porträts = 6 Punkte 4 unterschiedliche Porträts = 10 Punkte 5 unterschiedliche Porträts = 15 Punkte 6 unterschiedliche Porträts = 21 Punkte 7 unterschiedliche Porträts = 28 Punkte
Zusätzlich bekommt der Spieler, der die meisten Luther-Porträts gesammelt hat 12 Punkte, der mit den zweitmeisten 6 Punkte. Bei Gleichständen bekommen immer alle Spieler die entsprechenden Punkte. Für jeweils fünf nicht ausgegebene Proviantpunkte bekommt man auch nochmal einen Erfahrungspunkt, ebenso für jede nicht verwendete Karte. Dann steht der Sieger auch schon fest.
Kleines Fazit Luther ist ein Spiel, dass pünktlich zum 500-jährigen Jubiläum nächstes Jahr erscheint. In dem beliegenden Heft sind allerlei interessante Informationen über die Geschichte, Orte und Weggefährten zu finden. So kann man sein Wissen über den Werdegang von Luther mal wieder auffrischen. Die Anleitung ist gut geschrieben und mit Beispielen versehen, auch das Spielmaterial ist sehr hübsch und wertig gestaltet. Auch das Spiel selbst funktioniert sehr gut, bietet aber leider wenig Handlungsspielraum für viele Spielrunden. In unseren Testrunden war nach einem Spiel immer die Luft raus. Es gibt einfach zu wenig Abwechslung im Spiel. Dabei macht das Spiel an sich nichts falsch. Es ist eingängig und funktioniert für Jung und Alt sehr gut. Vielleicht hätten dem Spiel mehr Aktionskarten gut getan, so bleibt es ein bisschen hinter seinen Möglichkeiten zurück. Wer aber ein einfaches, taktisch aber flaches Spiel sucht, der macht hier sicher nichts falsch.
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