Aufbau In Citadels gibt es je nach Spieleranzahl einige Sonderregeln, die ich hier nicht alle aufgreifen möchte. Ich erkläre euch hier die 4-Spieler-Variante, die ohne Sonderregeln auskommt. Vor dem Spiel muss man sich entscheiden, mit welchen Charakteren und einzigartigen Gebäuden man spielen möchte. Dazu gibt es in der Anleitung einige Vorschläge, die das Spiel in bestimmte Richtungen bringen. Am Anfang sollte man einfach die vorgeschlagene Runde mit den entsprechenden Charakteren und Gebäuden spielen. Das sind 8 Charakterkarten und die dazugehörigen Plättchen, die man einfach nebeneinander in der Tischmitte auslegt. Diese dienen nur dazu, dass die Spieler wissen, welche Charakterkarten im Spiel sind. Dann sucht man auch die einzigartigen Gebäude heraus, die für diese Runde angegeben sind und mischt sie mit den Basisgebäudekarten zusammen. Davon bekommt dann jeder Spieler vier Karten als Starthand und die übrigen Karten kommen als Nachziehstapel auf den Tisch. Auch das Gold legt man auf dem Tisch bereit und gibt jedem Spieler zwei Goldstücke als Startkapital. Wer möchte, nimmt sich noch eine Übersichtskarte und dann muss noch ein Startspieler bestimmt werden, der die Krone bekommt.
Spielablauf Citadels läuft jetzt über mehrere Runden, bis ein Spieler seine 7. Gebäudekarte ausgespielt hat, denn dann wird das Spielende eingeleitet. Bis dahin besteht jede Runde aus zwei Phasen: Die Auswahlphase, in der die Spieler sich eine Charakterkarte aussuchen und die Aktionsphase, in der sie die Charakterkarte nutzen und Gebäude bauen können.
a) Die Auswahlphase Von den acht Charakterkarten stehen dem Spieler aber leider nicht alle zur Auswahl. Darum werden jetzt die Charakterkarten verdeckt gemischt und dann zwei Karten offen und eine verdeckt auf den Tisch gelegt. Diese drei Karten sind in dieser Runde schon mal nicht im Spiel. Die Menge der ausgelegten Karten ändert sich je nach Spieleranzahl. Von den übrigen Charakterkarten darf sich jetzt der Startspieler eine aussuchen und verdeckt zu sich legen. Dann gibt er die übrigen Karten an den nächsten Spieler im Uhrzeigersinn weiter und auch dieser darf sich eine Karte aussuchen. Sobald jeder Spieler eine Charakterkarte hat, werden die restlichen ungesehen zu den anderen in die Tischmitte gelegt.
b) Die Aktionsphase Jetzt beginnt die Aktionsphase. Diese beginnt nicht der Startspieler, sondern der Spieler mit der kleinsten Charakterkarte. Der Startspieler ruft dazu die Charakterkarte Nummer 1 auf. Hat ein Spieler diese Karte, so deckt er diese auf und macht seinen Zug. Dann wird die nächste Zahl aufgerufen, usw. bis alle Zahlen genannt wurden und alle Spieler ihren Zug machen konnten.
Der Zug des Spielers Wenn man am Zug ist, dann beginnt man damit, sein Einkommen zu bestimmen. Dazu hat man zwei Möglichkeiten:
a) Geld nehmen Möchte man Geld nehmen, so nimmt man sich einfach zwei Goldstücke aus dem Vorrat.
b) Karte nehmen Möchte man eine Gebäudekarte nehmen, so zieht man zwei Karten vom Nachziehstapel, sucht sich eine Karte aus und nimmt diese auf die Hand. Die andere Karte legt man wieder unter den Nachziehstapel zurück.
Dann kann man ein Gebäude bauen. Um dies zu tun, spielt man einfach eine Gebäudekarte aus der Hand aus, dessen Kosten man mit seinem Gold bezahlen kann. Die Kosten stehen links oben auf jeder Karte. Wichtig ist, dass man nur ein Gebäude mit gleichem Namen bauen darf. Baut man ein einzigartiges Gebäude, so hat man einen Karteneffekt, der für den Rest des Spiels anhält. Einfach dran denken und nutzen! Die Basisgebäude haben alle keine Effekte.
Charakterfähigkeit nutzen Jederzeit während seines Zuges darf der Spieler die Charakterfähigkeiten seiner Karte nutzen. Hat die Karte mehrere Fähigkeiten, so darf man diese auch getrennt in seinem Zug benutzen. Bekommt man zum Beispiel für eine bestimmte Gebäudeart mehr Gold, so kann man erst das Gebäude bauen und dann das Gold einsacken. Jede Charakterfähigkeit darf aber nur 1x pro Zug benutzt werden.
Hier mal ein paar Beispiele für Charakterfähigkeiten:
1. Der Assassine darf einen Charakter benennen, den er töten möchte. Ist dieser dann wirklich bei einem Spieler, so muss dieser aussetzen. 2. Der Dieb darf einen Charakter benennen, den er ausrauben will. Ist dieser bei einem Spieler, so muss dieser all sein Gold übergeben. 3. Die Magierin darf ihre kompletten Handkarten mit einem anderen Spieler tauschen oder Handkarten ablegen und dafür neue ziehen. usw.
Hat man seinen Zug beendet, wird einfach die nächste Nummer aufgerufen.
Spielende Das Spiel geht in die Endphase, wenn ein Spieler sein 7. Gebäude in seiner Stadt gebaut hat. Dann wird die laufende Runde noch zu Ende gespielt, sodass alle Spieler gleich oft an der Reihe waren. Nun kommt es zur Schlusswertung.
Schlusswertung Für jede Gold oder Silbermünze auf einer gebauten Gebäudekarte bekommt man je einen Punkt. Hat man in seiner Stadt mindestens pro Gebäudeart ein Gebäude gebaut, so gibt das drei Punkte. Der Spieler, der seine Stadt als erster fertig gebaut hat, bekommt vier Punkte. Alle anderen Spieler, die es auch noch geschafft haben, das 7. Gebäude zu bauen, bekommen 2 Punkte. Dann muss man noch schauen, ob die einzigartigen Gebäude in der Stadt Punkte bringen. Jetzt zählt jeder Spieler seine Punkte zusammen und der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt.
Kleines Fazit Die Regeln von Citadels sind tatsächlich nicht so kompliziert, aber das Spiel selbst sollte man nicht unterschätzen. Durch die vielen Charakterkarten kommt eine Vielzahl an Möglichkeiten ins Spiel, die seinesgleichen suchen. Im Original "Ohne Furcht und Adel" gab es "nur" 9 Charaktere. Hier gibt es ganze 27. Das Wichtigste ist dabei, dass sich die Spieler vor einem Spiel die Charaktere im Spiel anschauen und deren Fähigkeiten verstehen. Nur dann kann man das Spiel effektiv spielen, denn alles hängt an den Fähigkeiten der Charaktere. Man sollte daher auch erst die vorgegebenen Runden spielen, bevor man sich daran wagt, eigene Zusammenstellungen zu machen. Das Spiel ist jedenfalls ein tolles Gesamtpaket von "Ohne Furcht und Adel" mit den beiden Erweiterungen "Die dunklen Lande" und "Die dunklen Gesellen". Ich persönlich kannte das Original nicht, und daher kann ich zu den Unterschieden zu damals nichts sagen. Was mir an dieser Auflage jedenfalls gut gefallen hat, sind die großen Karten und die schönen Illustrationen. Auch die Anleitung ist wieder sehr gut geschrieben, auch wenn diesmal viele Änderungen je nach Spieleranzahl dabei sind. Ich denke, wer das Spiel noch nicht kennt und ein Kartenspiel mit taktischer Tiefe und hohem Wiederspielwert möchte, muss zugreifen.
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