Aufbau Die Karten werden nach den drei Epochen sortiert und dann einzeln gemischt. Dann legt man die Karten zu einem Stapel zusammen, indem die Epoche III - Karten ganz unten und die Epoche I - Karten ganz oben liegen. Jeder Spieler nimmt sich dann ein Übersichtstableau. Der Spieler mit dem oben farbigen Tableau wird der Startspieler. Nun legt noch die Kulturmünze bereit und schon geht es los.
Startkarten Als erstes müssen ein paar Startkarten an die Spieler gebracht werden. Dazu gibt es zwei Möglichkeiten. Bei der einfachen Möglichkeit bekommt einfach jeder Spieler drei Handkarten der ersten Epoche auf die Hand. Bei der Draft-Variante nimmt sich jeder Spieler vier Karten der ersten Epoche auf die Hand, sucht sich eine Karte aus und gibt die restlichen drei Karten an den nächsten Spieler im Uhrzeigersinn weiter. Dann sucht man sich wieder eine Karte aus und gibt den Rest weiter und dann nimmt man noch eine letzte Karte auf die Hand und die andere legt man offen vor sich aus. Dann kann es auch richtig losgehen.
Spielablauf Das Spiel geht so lange, bis ein Spieler es schafft von einem Bereich sieben oder im 2-Spieler-Spiel acht Karten zu sammeln. Sollte der Epochenstapel leer sein, so wird mit Mehrheiten ein Sieger ermittelt. Das Spiel läuft im Uhrzeigersinn und der Startspieler beginnt, die einzelnen Phasen abzuarbeiten.
1. Phase - Karte ausspielen Als erstes muss man eine Karte ausspielen. Dazu legt man entweder eine Karte eines neuen Bereichs aus oder man legt sie unter eine bereits ausgelegte Karte des gleichen Bereichs. Man darf also pro Bereich nur eine Kartenreihe haben.
2. Phase - Karte(n) nutzen Diese Aktion ist freiwillig und kann zum einen genutzt werden, wenn man eine bestimmte Anzahl an Karten in einer Reihe hat, oder zum anderen, wenn man eine Karte aus einer Reihe abwirft. Diese Effekte schauen wir uns gleich noch genauer an.
3. Phase - Karte nachziehen Als letztes zieht man wieder so viele Karten nach, bis man sein Limit erreicht hat. Am Anfang sind das immer drei Karten, das kann sich aber im Laufe des Spiels ändern. Dann ist der nächste Spieler im Uhrzeigersinn an der Reihe.
Die Karteneffekte Jede Bereichskarte hat drei mögliche Effekte. Zwei Effekte kann man nutzen oder werden dauerhaft aktiviert, wenn man eine bestimmte Anzahl an Karten in dem Bereich liegen hat. Bei zwei und drei Spielern sind das drei Karten für den ersten Effekt und fünf Karten für den zweiten Effekt. Bei vier Spielern braucht man zwei und vier Karten. Der dritte Effekt tritt ein, wenn man eine Karte aus dem Bereich auf den Ablagestapel wirft. Einen besonderen Effekt hat man allerdings bei den Kulturkarten. Schauen wir uns die einzelnen Effekte kurz an.
a) Militär Eine Karte aus der Hand abwerfen oder in der zweiten Stufe zwei Karten. Dadurch darf man mehr neue Karten nachziehen. Wirft man eine Karte ab, so wählt man eine weitere Karte aus einem beliebigen Bereich und wirft diese zusätzlich ab. Alle anderen Spieler müssen dann auch eine Karte aus diesem Bereich abwerfen.
b) Religion In der ersten Stufe erhöht sich das Handkartenlimit auf 5 und in der zweiten auf 7 Karten. Wirft man eine Karte ab, so darf man die Handkarten von einem beliebigen Spieler nehmen und mit den eigenen Handkarten mischen und die besten behalten. Man muss aber die genommene Anzahl an Karten auch wieder an den Spieler zurückgeben.
c) Wirtschaft In der ersten Stufe wirft man eine beliebige, ausliegende Karte auf den Ablagestapel. Im Gegenzug darf man sofort eine weitere Handkarte spielen. In der zweiten Stufe darf man dies mit zwei Karten machen. Wirft man eine Karte dieses Bereichs ab, so darf man diese Karte auf einen beliebigen Bereich eines anderen Spielers legen. Dieser Bereich ist für den nächsten Zug gesperrt. Danach kommt die Karte auf den Ablagestapel.
d) Wissenschaft In der ersten Stufe nimmt man sich eine Karte aus der Auslage zurück auf die Hand und spielt eine andere Karte aus der Hand aus. In der zweiten Stufe darf man dies mit zwei Karten machen. Wirft man eine Karte ab, so darf man die obersten fünf Karten vom Nachziehstapel ziehen und die besten behalten. Man muss danach aber auch wieder fünf Karten abwerfen.
e) Utopia Diese Karten tauchen erst in der dritten Epoche auf, in der dann die Religion verschwindet. In der ersten Stufe darf man den Ablagestapel durchsuchen und sich eine Karte auf die Hand nehmen. In der zweiten Stufe darf man zwei Karten nehmen. Wirft man eine Karte ab, so darf man diese einem beliebigen Spieler hinter einen Bereich stecken. Der Spieler braucht dann für diesen Bereich eine Karte mehr, um das Spiel zu gewinnen. Die Karte bleibt dort auch bis zum Spielende liegen und man kann einem Spieler im Laufe des Spiels beliebig viele Karten "schenken".
f) Kultur Diese Karten haben nur einen Effekt und keinen Abwurfeffekt. Hier geht es auch nur darum, ob man die Mehrheit an diesen Karten besitzt. Ist dies der Fall, also hat man selber mehr Kulturkarten als alle anderen Spieler, so darf man den Effekt nutzen. Der Effekt ist, dass man einen beliebigen Bereich eines anderen Spielers kopieren, also nutzen darf.
Spielende Hat ein Spieler die erforderliche Anzahl Karten in einem Bereich, hat er das Spiel sofort gewonnen. Ist der Epochenstapel leer und kein Spieler hat die erforderlichen Karten, so werden die Mehrheiten geprüft. In jedem Bereich werden die Mehrheiten ermittelt. Der Spieler der die Mehrheit in einem Bereich hat, bekommt einen Punkt. Bei Gleichständen bekommen alle einen Punkt. Wer die meisten Punkte hat, gewinnt.
Kleines Fazit Carta Imperia Victoria ist ein nettes, taktisches CIV-Spiel. Die Regeln sind am Anfang ein bisschen verwirrend, aber dann doch logisch. Das Spiel muss man allerdings ein paar Runden spielen, um hinter die Mechanik zu kommen. Wenn man dann die Möglichkeiten und ihre Auswirkungen verstanden hat, entwickeln sich durchaus spannende Runden. Auch uns hat das Spiel gut gefallen, als wir alle Auswirkungen kapiert hatten. Schön, dass man andere Spieler sogar aktiv ärgern kann, das kommt immer gut an. Ansonsten ist das Spielmaterial der Karten ok, die Kulturmünze aber ein richtig edles Teil. Die Münze ist nämlich aus Metall und entsprechend schwer und hübsch. Wer also gerne taktische Kartenspiele spielt, kann sich dieses Spiel ja einmal näher anschauen.
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